At a crossroads in olympic history. It is time to act.

Die Welt ist aus den Fugen. Bislang hat der faschistische Wahnsinn im Weißen Haus kaum direkte Auswirkungen auf das olympische System. Aber machen wir uns nichts vor: Was Despoten, Milliardäre, Kriegstreiber und Nazis treiben, wird auch den organisierten olympischen Sport nachhaltig prägen.

At a crossroads in olympic history. It is time to act.
Aus der Geschichte lernen? IOC-Führer, Adolf Hitler – Nazi Olympics 1936. (Bundesarchiv, Bild 183-G00372 / CC-BY-SA 3.0)

Glaubt irgendjemand, der noch halbwegs bei Sinnen ist, dass der von Donald Trump entfachte Irrsinn (Handelskrieg, Grenzschließungen, Ankündigungen von Annexionen von Kanada, Grönland u.a.), der die Weltordnung zerstört, keine schwer wiegenden Auswirkungen auf die kommenden Mega-Events in den Vereinigten Staaten haben? Auf die Olympischen Sommerspiele 2028 in Los Angeles und die Fußball-Weltmeisterschaft der Männer 2026, die gemeinsam mit Mexiko und Kanada ausgetragen werden soll; auf die Vorbereitungen der Olympischen Winterspiele 2034 in Salt Lake City und viele andere Veranstaltungen in den USA und auf anderen Kontinenten?

In Zeiten des Aufruhrs und der Lügen, in denen sich der einstige Anführer der sogenannten Freien Welt, der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, offen mit dem Massenmörder Wladimir Putin gegen Europa verbündet (um nur ein Beispiel zu nennen) und die Zukunft der NATO, der EU und anderer Institutionen in den Sternen steht, ist es gewiss angeraten, keine zusätzliche Panik zu verbreiten – dafür sorgen Trump und seine seine verblendete Gefolgschaft im Stundenrhythmus.

At a crossroads in olympic history. It is time to act.
The world is out of joint. So far, the fascist madness in the White House has had little direct impact on the Olympic system. But let’s not fool ourselves: what despots, billionaires, warmongers and Nazis do will also have a lasting impact on organized Olympic sport.

In Deutschland wird im Umgang mit der Nazi-Partei AfD seit einiger Zeit der Begriff der Brandmauer diskutiert, dabei geht es im Kern um die Frage, ob demokratische Parteien mit der AfD zusammenarbeiten und koalieren sollten. Im internationalen Sport sind derlei Brandmauern längst gefallen, sofern sie überhaupt existiert haben.

Im internationalen Sport gilt seit jeher, was der ehemalige FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke einmal so umschrieb:

„I will say something which is crazy, but less democracy is sometimes better for organising a World Cup. When you have a very strong head of state who can decide, as maybe [President Vladimir] Putin can do in 2018 ... that is easier for us organisers than a country such as Germany, where you have to negotiate at different levels.“

Inzwischen ist alles viel schlimmer geworden.

Sein politisches Gespür hat den IOC-Präsidenten Thomas Bach nicht getäuscht damals, im Juni 2017, als er im Weißen Haus auf Donald Trump traf. „Betet für unsere Welt“, soll Bach danach seinen Vertrauten gesagt und geschrieben haben.

Acht Jahre später ist das dringender nötig denn je. Gebete alleine werden aber nicht helfen.

Mit der Propaganda des angeblich so unpolitischen Sports ist da nichts zu kitten. Der Sport hat sich stets aus freien Stücken mit dem Bösen verbündet. Das war bei den Nazi Olympics 1936 der Fall, bei der Anbiederung an China, Russland, Katar und Saudi-Arabien. Nun muss der olympische Sport mit Trump leben, der die USA in eine Diktatur verwandelt und damit auch die Geschäftsbedingungen für künftige Mega-Events einseitig ändert.

Acht Jahre später, unmittelbar vor dem Ende seiner Amtszeit als IOC-Präsident und seinem Abschied als IOC-Mitglied (am 23. Juni 2025), hat Thomas Bach allerdings nicht mehr zu sagen, als das Trump „in seinem Herzen Sportfan“ sei.

Erbärmlich. Als ob das wichtig (und richtig) wäre.

Der Trumpismus ist längst im IOC angekommen. Zu Trumps Verbündeten, moralisch und geschäftlich, zählen einige hochrangige olympische Funktionäre. Allen voran Gianni Infantino, FIFA-Präsident und IOC-Mitglied. Auch Typen wie der argentinische Multimillionär Gerardo Werthein, der für Staatspräsident Javier Milei eine ähnliche Rolle spielt wie der Nazi Elon Musk für Donald Trump. Werthein – don’t mix sport with politics – war noch Mitglied des IOC-Exekutivkomitees, als er 2023 von seinem Kumpel Milei zum Botschafter Argentiniens in Washington ernannt wurde.

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