Berlin und Olympia: die "Unkultur im Umgang mit öffentlichen Mitteln"
Für Gourmets, olympische Bildung vom Feinsten: Zum heutigen 31. Jahrestag der zweitpeinlichsten deutschen Bewerbungspleite (nur übertroffen von Micky Mronz, der einst mit dem IOC "verhandelte" und nicht wusste, dass der Zug für 2032 abgefahren war), gibt es ein historisches Dokument zur Lektüre!
Ach komm'se. Dit wolln'se doch och!
Heute ist mal wieder Jubiläum. Der 23. September 1993. Unvergessen! Ein sportpolitisches Highlight. Berlins Scheitern bei der Wahl des Gastgebers der Olympischen Spiele 2000 - mit jämmerlichen 9 Stimmen auf der IOC-Session in Monaco.
Und deshalb präsentiere ich Ihnen eines der lustigsten und vielleicht sogar lehrreichsten Dokumente aus meinem Archiv, das einen Großteil der Akten aller sieben seit 1986 gescheiterten Olympiabewerbungen enthält. Lohnt sich immer wieder, den Bericht des Rechnungshofes über die Prüfung der Vergabe von Zuwendungen durch die Senatskanzlei an die Berlin 2000 Gesellschaft zur Vorbereitung der Olympischen Spiele mbH in den Haushaltsjahren 1991 bis 1993 sowie die Prüfung der Betätigung Berlins bei diesem Unternehmen vom 22. August 1996 zu lesen.
Gibt es selbstverständlich nur hier, in diesem Theater, wo sie über Deutschlands Olympiabewerbungen so gut informiert werden wie sonst nirgends. Die Bildungsreise hat gerade erst begonnen.
Bericht des Landesrechnungshofes? Warum der Quatsch aus dem vergangenen Jahrtausend, Weinreich?
Nun ja, vor allem deshalb: Weil die Möchtegern-Bewerber aus Berlin 31 Jahre später kaum schlauer und professioneller agieren.
Der Landesrechnungshof rügte damals die Verschleuderung von öffentlichen Mitteln während der Berliner Olympiabewerbung 2000. Es wurden weitgehend unkontrolliert 51.305.684,12 DM verpulvert:
- 40,3 Millionen aus dem Berliner Haushalt und
- weitere elf Millionen vom Bund.
Niemand wurde für diese "Unkultur im Umgang mit öffentlichen Mitteln" je zur Verantwortung gezogen.
Lesen. Staunen. Wundern. Begreifen.
152 Seiten aus dem prallen olympischen Leben.