Bundessporthaushalt 2025: Versäumnisse des Sports, Millionen für Chaos-Universiade in NRW und IOC-Mickys Reitprojekt
Einige Anmerkungen zum Sporthaushalt des Bundes für 2025, der nun steht. Wie sang einst Pippi Langstrumpf? "2 x 3 macht 4, Widdewiddewitt und drei macht Neune! Wir machen uns die Welt, Widdewidde wie sie uns gefällt …"
Halt! Noch ist nicht Wochenende! Sie können früh genug vom Schreibtisch flüchten, aber erst wird gelesen. Aktenstudium. Lassen Sie uns doch gemeinsam einige Basics des Bundessporthaushalts für 2025 anschauen. Das geht auch ganz schnell, versprochen!
Details hatte ich u.a. in diesen Beiträgen erwähnt ...
... und natürlich in den Podcast-Gesprächen mit Bernd Berkhahn, Lutz Thieme und Wolfgang Maennig …
… jetzt geht's ans Eingemachte. Danach können Sie in die Sonne oder in den Schatten flüchten. Zunächst olympische Bildung.
Ich mache es einfach, präsentiere Ihnen, was aktuell zum Haushalt zu präsentieren ist, Seite für Seite mit einigen Anmerkungen. Den Experten unter Ihnen wird gewiss anderes auffallen - bei Interesse und Bedarf: schreiben Sie es doch unter den Beitrag in die Kommentarspalte oder schicken Sie mir Ihre Anmerkungen. Auf vielfachen Wunsch habe ich die Kommentare wieder geöffnet. Wir werden kaum nochmal hunderte Kommentare pro Artikel erreichen, wie vor vielen Jahren im SPORT & POLITICS-Theater. Aber es geht uns ja nicht um nackte Zahlen, sondern um Qualität, nicht wahr?
9 Seiten. Seite für Seite.
Seite 1
Freundlicher Weise listen die Haushälter unten die Sportetats weiterer Bundesministerien auf. Insgesamt bleibt man für 2025 knapp unter der Milliarde, die ich in den o.g. Beiträgen einige Male erwähnt hatte. In den vergangenen Jahren lag der Bund knapp drüber, so bei 1,05 Milliarden.
Wichtig wie immer, weil es ständig vergessen wird: die knapp 60 Millionen aus dem Bundesministerium für Verteidigung für die Sportsoldaten. Aus dem BMI-Haushalt kommen noch die Mittel für Sportpolizisten und Sportforschung hinzu - das sind Basics der Spitzensportförderung, die selbstverständlich addiert werden müssen. (Insgesamt, mit den Ländermitteln u.v.a.m. kommen etwa 650-700 Millionen Euro jährlich für die Spitzensportförderung zusammen - also mehr als in Großbritannien, zum Beispiel.)
Was ganz unten auf Seite 1 auffällt: Für die 2,15 Millionen und die Olympiabewerbung (kein Konzept, kein Jahr, nichts steht fest, vor allem: kein Termin für Referenden u.ä., denn das will man umgehen) gibt es keinerlei haushälterische Konditionen - oder sehen Sie da etwas? An welche Planer ein Teil der Summe möglicherweise wieder vergeben wird, an welche Werbeagenturen vielleicht auch - wait and see, dazu hatte ich schon einiges skizziert, einfach mal nachlesen. Mich würde natürlich interessieren, wie der DOSB mit den Millionen umgeht, ob man daraus nun diese Leute bezahlt werden, die ihre Unfähigkeit seit Jahren bewiesen haben (Stabsstellenleiter Stefan Brause & Co). Der DOSB holt sich auf Umwegen ja gern mal Geld zurück, in der Hamburger Olympiabewerbung, die 2015 von der Bevölkerung gestoppt wurde, hatte man versucht, das Gehalt des vom DOSB nach Hamburg abkommandierten Olympia-Geschäftsführers vom Bund wieder reinzuholen, was der Bund aber standhaft verweigerte.
Der Mann treibt jetzt als Olympiaplaner in NRW sein Unwesen und war an fünf der zuletzt gescheiterten deutschen Olympiabewerbungen in maßgeblichen Positionen beteiligt - und rannte in Paris auch wieder stolz durchs Deutsche Haus.
Dit is Deutschland.