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Der Fall Imane Khelif: hier spricht der Kreml

Der Wille Russlands und das gigantische Versagen des IOC: Das IOC hätte besser vorbereitet sein müssen, vor allem um die betroffenen Athleten zu schützen und die Integrität der olympischen Wettbewerbe zu gewährleisten. Das ist nicht geschehen. Die Opfer sind, wie immer, die Sportler.

Der Fall Imane Khelif: hier spricht der Kreml
UNICEF-Botschafterin Imane Khelif. (Foto: IMAGO)

Überraschend tauchte Thomas Bach am Samstagmorgen auf der täglichen Pressekonferenz der Olympiagastgeber und des IOC auf. Der IOC-Präsident war per Pressemitteilung am Freitagnachmittag kurzfristig angekündigt worden. Es war Krisenkommunikation in höchster Not, ohne es so zu benennen. 

English-speaking members can read the article next door at THE INQUISITOR in their preferred language:

The “case” Imane Khelif: this is the Kremlin speaking
Russia’s will and IOC’ gigantic failure: The IOC should have been better prepared, first and foremost to protect the athletes involved and to ensure the integrity of the Olympic competition. That did not happen. The victims are, as always, the athletes.

Die weltweit geradezu hysterische Berichterstattung und die auf allen Ebenen (Medien, Social Media, Politik) geführte Debatte über das Geschlecht der algerischen Boxerin Imane Khelif schadet diesen Sommerspielen gewaltig. Da konnte sich der 70jährige Bach noch so viel Mühe geben, und heute im Main Press Center in einem mehrminütigen Monolog Paris 2024 zunächst als das Nonplusultra Olympias zu preisen.

Natürlich musste auch Pierre de Coubertin, Gründer der IOC-Sekte, irgendwie wieder als Zeitzeuge herhalten. Nur dass Bach diesmal nicht, wie zuvor bei anderen Gelegenheiten, behauptete, er habe gerade mit Coubertin gesprochen.

"France and the french people have welcomed the world with open heart and open arms. This is France completely totally in love with the Olympic Games in the city of love."
"The triathlon was sensational or should I say Seine-sational?"

Wie bitte? Was raucht der?

"The athletes inspire the audience, and the audience live the spirit of the athletes."

Und so weiter und so fort.

Außer ein paar Franzosen wollte das aber niemand im Saal wissen.

Es verdichten sich die Hinweise, dass Umar Kremlev, der russische Präsident der vom IOC suspendierten International Boxing Association IBA, den Fall Khelif langfristig inszeniert hat. Dies könnte die große Attacke der Russen auf diese Spiele gewesen sein. Die Auseinandersetzung mit Kremlev, der von Gazprom bezahlt wird und direkten Draht zu Wladimir Putin hat, tobt seit Jahren und spitzt sich immer weiter zu. Absolut wild. Kremlev hat Bach und das IOC vor wenigen Tagen in irren Videos unter anderem mehrfach als "Sodomisten", korrupt, verkommen und als "Ausgestoßene der Gesellschaft" bezeichnet.

Imane Khelif, die seit 2018 international boxt, wurde im Reich der IBA solange als Frau geführt und geduldet, bis sie bei der WM 2023 in Neu Delhi im Achtelfinale gegen die Russin Azalia Amineva gewann. Die WM wurde von vielen Nationen boykottiert wegen des Angriffskrieges der Russen auf die Ukraine. Russlands Sportminister war vor Ort und traf sich mit höchsten indischen Olympia-Funktionären - auch das ein Verstoß gegen die Anordnungen des IOC.

Khelif zog ins WM-Finale ein - und wurde dann gestoppt.

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