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Die erste IOC-Präsidentin heißt Nawal El Moutawakel, wenn …

... sie bis Sonntag ihre Kandidatur einreicht. Dann könnte kaum jemand die Marokkanerin schlagen. Dann müsste auch niemand mehr über das intransparente IOC-Regelwerk und komische Stellungnahmen einer dubiosen IOC-Ethikkommission reden.

Die erste IOC-Präsidentin heißt Nawal El Moutawakel, wenn …
Diesen Schnappschuss habe ich am Rande der IOC-Session 2007 in Guatemala gemacht. Was es damit auf sich hat, erkläre ich Ihnen im Beitrag. Sie werden gewiss einige Personen erkennen. Ganz rechts: die potenzielle IOC-Präsidentin. Und der Mann, der gerade sein Haupthaar richtet, macht längst Weltpolitik und gehört auch zu den Mitgliedern des Internationalen Olympischen Komitees.

Update 13. September 2024, 23.11 Uhr

Es ist mehr als kurios. Die halbe olympische Welt zerbricht sich gerade den Kopf darüber, was dieses merkwürdige Papier der IOC-Spezialethiker zu bedeuten hat, das wenige Tage vor der Deadline verschickt wurde, die für die Nachfolge des scheidenden Präsidenten Thomas Bach gesetzt wurde. Aber niemand redet über jene Person, die allerbeste Chancen hat auf den Thron.

  • Bis 15. September müssen Interessenten ihre Kandidatur schriftlich bei Thomas Bach einreichen, nicht etwa beim Exekutivkomitee oder bei der, nun ja, Ethikkommission - nein, bei Bach.
  • Am 16. September sollen die Namen der Kandidaten veröffentlicht werden.
  • Zwischen dem 20. und 24. Januar 2025 trifft sich das IOC in Lausanne, um unter Ausschluss der Öffentlichkeit den Präsentationen aller Kandidaten zu lauschen.
  • Zwischen dem 18. und 21. März 2025 wird in einem Luxusresort in Costa Navarino auf dem Peloponnes der zehnte IOC-Präsident gewählt - oder eben die erste IOC-Präsidentin.
  • Die Amtsgeschäfte übergibt Bach allerdings erst am 24. Juni 2025 (auch das ein Novum in der an Nova und verwirrenden Regularien reichen Amtszeit des Deutschen).

Das hat Nawal El Moutawakel (62) bislang ganz wunderbar hingekriegt. Seit Monaten, inzwischen sogar seit Jahren, fliegt die Marokkanerin irgendwie unter dem Radar einer größeren öffentlichen Aufmerksamkeit.

Nawal jettet nicht ständig nach Mumbai zu den Ambanis wie Juan Antonio Samaranch, der gerade wieder dort war, nachdem er, wie auch Kirsty Coventry, schon bei den sündhaft teuren Hochzeits-Feierlichkeiten des adipösen Ambani-Sprösslings Anant zugegen war. Nawal spricht auch nicht groß über die IOC-Präsidentschaft, so wie andere, die man deshalb in der Branche belächelt.

Nawal schweigt weitestgehend. Und handelt. Jedenfalls hat sie sich kürzlich auf der IOC-Session in Paris zum zweiten Mal zur IOC-Vizepräsidentin wählen lassen.

Macht sie das, um dann nicht den letzten Schritt zu gehen - als Erste über die Ziellinie?

Das wäre unsportlich.

Und unlogisch.

Dennoch wird der Name El Moutawakel öffentlich wieder nicht genannt, seit Graham Dunbar von der Nachrichtenagentur AP gestern über den Brief der IOC-Ethik-Marionette Ban Ki-Moon berichtet hat. Auf das Papier komme ich gleich zurück, konzentrieren wir uns bis dahin einige Momente auf Nawal, damit sie nicht ungerechtfertigter Weise unter dem Radar entschwindet.

Nawal El Moutawakel ist aus mindestens tausendundein Gründen die perfekte Lösung für das IOC und etliche andere Player.

Über ihre Qualitäten als globale Sportpolitikerin sagt das erstmal nichts. El Moutawakel kann sich kaum an ihren potenziellen Vorgängern Juan Antonio Samaranch (†), Jacques Rogge (†) und Thomas Bach messen lassen. Über Klasse, Inhalte und fehlende Inhalte wird noch viel zu reden sein.

Sie ist aber eine Lösung, mit der nicht nur Thomas Bach leben könnte.

Für die neuen olympischen Supermächte Katar und Saudi-Arabien wäre/ist Nawal El Moutawakel sogar der perfekte Kompromiss. Viel besser, als würde Prinzessin Reema Bint Bandar Bin Sultan Bin Abdulaziz Al Saud für die IOC-Präsidentschaft kandidieren. Auch viel besser als Prinz Feisal Al-Hussein von Jordanien. Auf Nawal könnten sich alle einigen - weit über die einflussreiche arabische Sportwelt hinaus.

Nawal erfüllt als einzige von allen potenziellen Kandidaten sämtliche formalen und informellen Anforderungen, ohne jeden Zweifel.

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