Ethikbeschwerde gegen UIPM-Monarch Schormann wegen "korruptem Verhalten" und unzulässiger Einflussnahme auf "das Ergebnis jeder UIPM-Wahl"
Teil II: Seit Monaten liegt gegen den UIPM-Präsidenten eine brisante Ethik-Beschwerde vor, die eine Sonderbehandlung erhält und verheimlicht wird. So erscheinen die merkwürdigen Vorgänge um Schatzmeister John Helmick in Paris in neuem Licht und könnten eine perfide Rache-Aktion gewesen sein.
Ethics complaint against UIPM monarch Schormann for "acting corruptly" and improper influence on "the result of any UIPM election"
Part II: For months, an explosive ethics complaint has been filed against the UIPM president Klaus Schormann, which is receiving special treatment and being kept secret. This casts the strange events surrounding treasurer John Helmick in Paris in a new light and could have been an act of perfidious revenge.
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ESTORIL. Seit 1993 herrscht Klaus Schormann über die Union Internationale de Pentathlon de Moderne (UIPM). Er betrachtet sich in mancherlei Hinsicht als eine Art Jünger des olympischen Sektengründers Pierre de Coubertin. Er hat in dieser Zeit einige Male den Olympia-Status seiner Sportart gerettet. Er hat 2021 und 2022 schwerste Turbulenzen überstanden, bis Obstacle als neue Disziplin das Reiten ersetzt hat. Schormann blieb Präsident – und offenbar wollte er das auch noch einige Jahre bleiben. Bis Anfang 2024 etwas Vorentscheidendes dazwischen kam.
Da war Klaus Schormann mal wieder im Olympic House in Lausanne zu Gast. Die Erzählung geht so, dass IOC-Präsident Thomas Bach keine Zeit für ihn gehabt haben soll. Die beiden sind schon lange nicht mehr so eng, die UIPM bereitet dem IOC zu viele Probleme. Also soll ein IOC-Direktor die Botschaft überbracht und deutlich gemacht haben, dass das IOC keine weitere Amtsperiode Schormanns wünsche, sondern eine neue Führung, einen neuen Präsidenten. Genug ist genug. Sonst könne es dem Fünfkampf ergehen wie dem Boxen, dass bei Olympia zweimal unter IOC-Ägide stand.
So berichten es mehrere Quellen. Der betreffende IOC-Direktor wollte das auf Nachfrage hier in Portugal weder bestätigen noch dementieren. IOC-Vizepräsident und Präsidentschaftskandidat Juan Antonio Samaranch, noch immer Erster UIPM-Vize und im Januar wohl ebenfalls in Lausanne, will sich grundsätzlich nicht zur Causa Schormann äußern.
Wenige Wochen später gab es ein größeres UIPM-Meeting in Frankfurt am Main. Da meldeten sich plötzlich Claqueure und priesen den Großen UIPM Führer Schormann und wünschten sich eine längere Präsidentschaft. So wie man das seit Jahrzehnten kennt. Irgendeine Mission war noch nicht beendet – und sollte in zwei Jahren auf dem Weg nach Los Angeles erfolgreich beendet werden.
"In order to prepare future leadership to coming difficult times …" Manche sagen, es wäre nicht bei den zwei Jahren geblieben, auf dem Weg nach Los Angeles hätte er sich der liebe Klaus etwas anderes einfallen lassen.
Amtszeitverlängerungen waren damals schwer in Mode (IOC, UEFA etc). Zwei Jahre mehr für Schormann? Eine halbe Amtszeit? Die Statuten der UIPM gaben das nicht her. Aber Statuten können beliebig interpretiert werden, so wie ich Ihnen das gestern belegt hatte:
Jedenfalls, es gab keinen oder nur wenig Beifall für den bestellten Vorschlag. Die Mehrzahl der Funktionäre soll eher sprachlos gewesen sein. Ein großes kaltes Schweigen, was in diesen Kreisen ein Misstrauensvotum und oft der größtmögliche Widerstand ist – so erinnern sich Teilnehmer dieser Sitzung.
Um die Sache abzukürzen: An irgendeinem Punkt hatte Schormann wohl begriffen und sich für eine Ehrenpräsidentschaft entschieden. Auf Lebenszeit, wie das so üblich ist. Aber natürlich mit einer gewissen finanziellen Ausstattung.
250.000 USD sind für das Darmstädter Büro des UIPM-Präsidenten seit Jahren veranschlagt. Ob diese Summe immer ausgereicht hat, soll jetzt nicht das Thema sein, vielleicht später mal – und diese 250.000 USD sollten es auch für die Geschäfte des künftigen UIPM-Ehrenpräsidenten sein.
Für einen kleinen olympischen Verband, der ohne die IOC-Tantiemen aus der TV-Vermarktung der Sommerspiele nicht existieren könnte, sind 250.000 USD gewaltig. Das ist, beispielsweise, die Hälfte jenes Betrages, der im aktuellsten Financial Statement der UIPM (für das Jahr 2022) als "Sport Development" weltweit veranschlagt wurde.
Das begreifen sogar langgediente Funktionäre und Schormann-Jünger. Mit 250.000 USD, die nicht in ein ohnehin aus deutschen öffentlichen Kassen subventioniertes Büro in Darmstadt gehen, könnte man Vernünftiges anstellen: Für den Sport. Für die Sportler. So Dinge.
Um diese 250.000 USD für den UIPM-Monarchen, die der UIPM-Kongress Mitte November in der Monarchie Saudi-Arabien genehmigen muss, entbrannte also eine ziemlich ernste Auseinandersetzung.
Der US-Amerikaner John Helmick, seit einer Ewigkeit in Schormanns Vorstand und Schatzmeister der UIPM, soll dem Präsidenten mehrfach deutlich gemacht haben, dass er eine solche Summe nicht befürworten wird.
Und jetzt wird es dreckig.
Schormann begann offenbar, seinen langjährigen Verbündeten, den Schatzmeister John Helmick, zu diskreditieren. Eingeweihte bezeugen, dass das eine unangenehme Methode des lieben Klaus sei, der nach außen immer lächelt und den Eindruck erweckt, als seie er ein Feingeist und könne kein Wässerchen trüben.
Schormann behauptete demnach vor Dritten, um nur den gewaltigsten Vorwurf zu nehmen, Helmick habe 6 Millionen Dollar von der UIPM gestohlen.
Als Helmick davon erfuhr, die UIPM-Welt ist klein, handelte er und formulierte eine Ethik-Beschwerde, die es in sich hat.
Bitteschön: