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State of the IOC Union im "Mekka des Sports" Saudi-Arabien

Saudi-Arabien wurde auf der IOC-Session als Heilsbringer und Musterländle gepriesen. Gegenstimmen gab es nicht, als die Olympic Esport Games vergeben wurden. Was immer noch kommen sollte: Wer schweigt und abnickt, der macht sich mit schuldig.

State of the IOC Union im "Mekka des Sports" Saudi-Arabien
(Photo: IOC / Greg Martin)

NEUILLY-SUR-SEINE. So Leute, auf geht’s. Schlussspurt für heute. Kurz und schmerzlos, was also haben wir gelernt am ersten Tag der 142. IOC-Vollversammlung?

Vor allem dies: Das einzige, was derzeit echt interessiert im IOC, ist Saudi-Arabien. Aber nicht etwa die Frage, wann MBS mal wieder einen missliebigen Landsmann zersägen lässt. Auch nicht die Frage, ob Saudi-Arabien tatsächlich die Asian Winter Games 2029 austragen wird (in Trojena, einem Teil von NEOM, das nicht recht vorangeht) und dann vielleicht auch für die Olympischen Winterspiele bereitstehen könnte, die am Mittwoch möglicherweise an ein französisches Projekt vergeben werden, das nie wirklich umfassend entwickelt wurde, für das kein wirklicher Finanzplan vorliegt – und eben auch keine staatlichen Garantien. (Dazu gleich mehr.) Menschenrechte und so’n Zeug haben die IOC-Mitglieder sowieso nicht interessiert.

Hier also die Auflösung …

… an Saudi-Arabien interessieren das IOC zehn Dinge:

  1. Die Petro-Dollars
  2. Die Petro-Dollars
  3. Die Petro-Dollars
  4. Die Petro-Dollars
  5. Die Petro-Dollars
  6. Die Petro-Dollars
  7. Die Petro-Dollars
  8. Die Petro-Dollars
  9. Die Petro-Dollars
  10. Die Esport Games

Letztere sind nun offiziell vergeben wurden, ohne Gegenstimme natürlich. Vor ein paar Wochen hatte das IOC-Exekutivkomitee schon so entschieden. Und wir wissen ja alle, dass die Session nur noch abnicken darf, was Bachs kleine Clique ausgeheckt hat. Das ist der vielleicht wichtigste Teil der angeblichen Reform-Agenda 2020 + something: Alle Macht dem Präsidenten und dem EB, das dem Präsidenten hörig ist.

Ich bin seit 1991 Stammgast bei IOC-Terminen. Ich berichte derzeit über meine 47. IOC-Session, 32 Mal war ich vor Ort, 15 Mal habe ich aus der Ferne meine Texte geschrieben und dabei (seit das möglich ist) tagelang die Übertragungen verfolgt (das machen ja nur ein paar Dutzend Leute weltweit, heute waren meistens rund 200 Menschen auf Youtube dabei, das war schon sensationell viel für IOC-Verhältnisse). Ich sage Ihnen also:

  • Unter dem Opus-Dei-Mitglied Juan Antonio Samaranch war mehr Demokratie im IOC.
  • Unter Samaranch gab es Debatten, oder besser: Er musste manchmal Debatten erdulden.
  • Unter Samaranch gab es verschiedene Interessengruppen, die sich zu artikulieren und zu kämpfen wussten.

Unter Thomas Bach gibt es das alles nicht.

Alles ist gescriptet, konnte man auch heute wieder bei etlichen Wortbeiträgen sehen. Alles wird notiert und verfolgt und gezählt und beobachtet. Wir haben gerade seit 2020 einige Sessionen erlebt, die von nichts als Personenkult geprägt waren, eklige unterwürfige Reden, scheinbar spontane Auftritte von Speichelleckern, Lakaien, Vasallen und Hofnarren.

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