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"New times are calling for new leaders". Thomas Bach respektiert die Olympische Charta und tritt 2025 ab

Das IOC bekommt im kommenden Jahr seinen zehnten Präsidenten oder seine erste Präsidentin. Im März wird auf der Session in Griechenland gewählt. Im Juni übergibt Thomas Bach nach zwölf Jahren turnusgemäß das olympische Zepter.

"New times are calling for new leaders". Thomas Bach respektiert die Olympische Charta und tritt 2025 ab

PARIS. Thomas Bach hat Größe bewiesen und der Versuchung widerstanden, die Olympische Charta ändern zu lassen und weitere Jahre als IOC-Präsident zu amtieren. Der 70jährige Deutsche verkündete gegen 18.45 Uhr CET, auf dem dritten und letzten Tag der 142. IOC-Session, seinen turnusgemäßen Rückzug im März 2025.


The latest English version can be found on THE INQUISITOR website:

“New times are calling for new leaders”. Thomas Bach respects the Olympic Charter and steps down in 2025
The IOC will have its tenth president or its first female president next year. Elections will be held at the session in Greece in March. In June, Thomas Bach will hand over the Olympic sceptre in rotation after twelve years.

Das bedeutet also:

  • Im März kommenden Jahres wird auf der 143. Session in Griechenland der insgesamt zehnte IOC-Präsident oder die erste Präsidentin in der 130-jährigen IOC-Geschichte gewählt. Bislang steht nur der Termin der Vollversammlung fest: 18. bis 21. März 2025.
  • Am 24. Juni 2025, einen Tag nach dem Olympic Day, Gründungstag des IOC, wird der oder die Neue in Lausanne die Geschäfte übernehmen. 

Warum es diese Übergangszeit geben soll, blieb unklar. Bisher haben neu gewählte IOC-Präsidenten immer sofort übernommen.

Bach hätte mit drei Worten die Änderung der Charta einleiten können - wenn er nur "ich mache weiter" gesagt hätte. Alles war gerichtet. In den vergangenen zwei bis drei Jahren waren alle Vorbereitungen erledigt - und vor allem hatte Bach auf vielerlei Wegen dafür gesorgt, dass Sebastian Coe, sein einstiger Freund und heutiger Erzfeind, nicht mehr für eine IOC-Präsidentschaft infrage kommt. Über die Details wird noch zu reden sein. Das Papier der Ethikkommission wird weitere Hinweise geben.

Bach sagte, es sei 2023 in Mumbai, als seine Claqueure eine Verlängerung seiner Amtszeit nicht nur ins Spiel brachten, sondern geradezu forderten, sei sein erster Gedanke gewesen, seine "Loyalität gegenüber der Olympischen Charta zu bekräftigen". Er hätte, wenn er das tatsächlich getan hätte, schon damals alle Spekulationen beenden können. Aber er tat es nicht. Und im Zuge dieses Zögerns sahen sich einige Präsidenten in Sportverbänden auf kontinentaler und globaler Ebene ermutigt, ihre Regelwerke zu lockern und Good-Governance-Prinzipien über den Haufen zu werfen.

Das IOC hatte in seiner Existenzkrise im Dezember 1999 die bis heute gültigen Passagen in der Olympischen Charta verabschiedet - seither werden IOC-Präsidenten für acht Jahre gewählt und können noch einmal für vier Jahre im Amt bestätigt werden.

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Der Spanier Juan Antonio Samaranch, Bachs großes Vorbild, hatte zuvor mehrfach die Regel geändert und von 1980 bis 2001 regiert. Sein Nachfolger Jacques Rogge amtierte turnusgemäß 12 Jahre (2001-2013), wie nun auch Bach (2013-2025).

In gewohnt blumigen Worten skizzierte Bach heute in Paris, dass es "der Respekt vor jedem einzelnen von ihnen, meinen Freunden" geboten habe, "zuzuhören". Die Unterstützung und Zuneigung hätten sein "Herz berührt". Er wolle nun "über das Ergebnis einer tiefen und ausgiebigen Diskussion" berichten.

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